Stadtresidenz Herzog Ludwigs X.

Eine kurze Baugeschichte

Die Stadtresidenz Landshut genießt als einziger Palast im Stil der italienischen Hochrenaissance nördlich der Alpen herausragenden kunst- und architekturgeschichtlichen Rang. Herzog Ludwig X. von Bayern, der als Statthalter seines in München regierenden Bruders in Landshut residierte, ließ 1536 den Neubau seiner Residenz beginnen.

Unter Leitung des Augsburger Baumeisters Bernhard Zwitzel entstand zunächst der »Deutsche Bau« zur Altstadt noch im Stil der heimischen Renaissance. Beeindruckt von den oberitalienischen Palastbauten, insbesondere dem Palazzo Te in Mantua, änderte der Herzog nach einer Italienreise das Baukonzept:
Unter der Ägide italienischer Meister wurde bis 1543 der »Italienische Bau« errichtet, den Flügelbauten um einen Arkadenhof mit dem »Deutschen Bau« verbinden. Die gewölbten Säle des »Italienischen Baus« wurden mit bedeutenden Bilderzyklen und Stuckdekorationen nach italienischem Vorbild ausgestattet.

Von 1780 bis 1799 war die Stadtresidenz Hofhaltung des Pfalzgrafen Wilhelm von Birkenfeld und erfuhr klassizistische Veränderungen, wovon unter anderem die Birkenfeldzimmer im Piano Nobile des »Deutschen Baus« zeugen. Seltene französische Papiertapeten von 1803 wurden hier unlängst freigelegt.